Nisthilfen für Wildbienen
Nisthilfen sind künstlich hergestellte oder naturnahe Brutalternativen für Insekten. Sie sollten artgerecht und hochwertig hergestellt sein.
Vor dem Bau sollte man sich intensiv mit dem Leben der Insekten beschäftigen.
Fangen Sie ruhig klein an. Im zweiten Jahr könnte ihr Schilfröhrchen-Kasten voll bebaut sein. Im Frühling schlüpfen etwa 250-300 Mauerbienen.
250-300 schlüpfende Bienen
Natürliche oder künstliche Nisthilfen
In einer Wildbienen-Ecke kann man Brutmöglichkeiten für Erdnister, Hohlraum-, Steilwand-, Markstängel- und Totholz-Bewohner schaffen.
Erdnister
Sandarium anlegen
Sand- oder Magerbeet
unbenutzter Sandkasten
ruhige Erd- oder Wiesenflächen
Für Erdnister eignen sich ungenutzte Sandkästen, Sand- oder Magerbeete, ein Sandarium oder unbewirtschaftete Erd- und Wiesenflächen im Garten.
Hohlraum - Bewohner
Schilf- oder Bambusröhrchen
Pappröhrchen
Sehr gern nutzen Hohlraumnister wie z.B. Mauerbienen Schilfröhrchen. Die Länge sollte zwischen 10 - 20cm und der Innendurchmesser von 5-9mm sein.
Als künstliche Alternative bieten sich Pappröhrchen aus der Mauerbienenzucht an. Diese werden aber sehr unterschiedlich angenommen.
Holunder und Japanischer Knöterich
einheimische Schilfhalme
Holunder oder Japanischen Knöterich nehmen meine Bienen nur wenig an. Einheimische Schilfröhrchen sind dagegen jedes Jahr der Renner.
In freier Natur nutzen viele Wildbienenarten Fraßgänge von Käfern in Totholz.
Ein gebohrter Hartholzblock ahmt diese nach und wird gut angenommen.
Entsprechend ihrer Körpergröße suchen sich die Weibchen passende Niströhren.
Markstängel - Bewohner
Einige Arten nagen sich ihren Nistgang in markhaltige Pflanzenstängel. Dafür nutzen sie einzeln und senkrecht stehende abgestorbene Halme, z.B. Brombeeren, Rosen oder Königskerzen.
Schneiden Sie die Halme ca. 60cm lang.
Stecken Sie diese senkrecht oder leicht schräg (80 Grad)
z.B. in die Beete. Man kann die Ruten auch am Zaun oder
direkt am Nisthäuschen befestigen.
Totholz - Bewohner
Einige Wildbienenarten nisten in altem Totholz und Morschholz. Ihren Nistgang nagen Sie sich mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen selbst ins Holz hinein.
Ein typischer Totholz-Bewohner ist z.B. die Schwarzblaue Holzbiene.
Natürliche Nistplätze sind abgestorbene Bäume, oft Obstbäume. Das Holz wird mit der Zeit morsch und die Bienen können es nutzen
Eine künstliche Nisthilfe für Morschholzbewohner ist z.B. ein Holzstamm im Garten. Er sollte sonnig und trocken stehen. Ein kleines Dach schützt vor eindringendem Wasser.